Präambel

Beim Projekt metso`metso handelt es sich um ein offenes Experiment, das völlig neue Wege im Bereich der Planung und Ideenauswahl beschreitet. Dies hat notwendigerweise zur Folge, dass an der ein oder anderen Stelle noch mit Behelfslösungen oder auch mit sich im Laufe des Prozesses noch zu justierenden Themen / Werkzeugen / Verfahren gearbeitet werden wird. Da es sich um ein von der Genossenschaft selbst initiiertes forschendes Bauprojekt im realen Rahmen eines Projektes für kostengünstiges Wohnen handelt ist der wirtschaftliche Spielraum eingeschränkt.

Die KOOPERATIVE GROSSSTADT eG verpflichtet sich aber in allen Schritten offen und fair zu kommunizieren und aufkommende Rückfragen jeweils zeitnah zu beantworten.

Mit dem Aufruf zur Teilnahme ist die Hoffnung und Erwartung verbunden, diesen Rahmen mit zu berücksichtigen und als Teilnehmer*in ebenso unter dem Gebot der Fairness und Achtsamkeit konstruktive Beiträge – sowohl inhaltlich als auch kommunikativ – zu liefern.

Gleichzeitig gehen wir nicht von der Illusion aus, dass solch ein Prozess nicht auch emotional und zeitweise auch zwischenmenschlich anstrengend sein kann und darf. Das Ideal einer kooperativen Arbeitsweise auf allen Ebenen und der Wille aufkommende Konflikte in gegenseitiger Wertschätzung friedlich zu lösen ist davon aber unberührt. Die Frage nach den jeweiligen Entscheidungskompetenzen und der Machtverteilung im Prozess wird dabei weder unterschätzt noch unterdrückt.

 

Teilnahmevoraussetzungen

Die Teilnahmevoraussetzungen sollen bei einem OP-OD-Planungsprozess grundsätzlich so niederschwellig wie möglich gehalten werden. Für das erste Pilotprojekt metso’metso gelten aber im folgenden aufgeführte Voraussetzungen. Diese dienen dazu, fachliche Mindestkompetenzen und Verbindlichkeiten zu sichern, aber keine weiteren fachspezifischen Selektionskriterien einzuführen.

Für Nutzer*innen:
Mitglied der Bewohner*innengruppe Metzgerstraße. Diese wird organisiert von GEMEINWOHLWOHNEN e.V.

Für Planer*innen Architektur:
mind. 2 Jahre praktische Berufserfahrung in einem Planungs-/ Architekturbüro nach dem Hochschulabschluss. Eine Kammereintragung für Architekt*innen unter 35 Jahren ist nicht zwingend erforderlich.

Für Planer*innen allgemein:
mind. 2 Jahre praktische Berufserfahrung in einem der Fachrichtung entsprechenden Planungsbüro nach dem Hochschulabschluss.

Für Tragwerksplaner*innen spezifisch:
Eintragung in die Liste der jeweiligen Ingenieurkammer / nachweisberechtigt für Standsicherheit

Für Brandschützer*innen spezifisch:
Eintragung in die Liste der jeweiligen Architekten- oder Ingenieurkammer / nachweisberechtigt für Brandschutz

Für Bauphysiker*innen spezifisch:
Eintragung in die Liste der jeweiligen Ingenieurkammer / nachweisberechtigt für Bauphysik, ENEV, Schallschutz

Für Expert*innen spezifisch:
Nachweise der fachlichen Eignung und Erfahrungen

Wir bitten zu beachten, dass für die Bestätigung der Anmeldung eine manuelle Aktion durch die Administrator*innen notwendig ist. Da die Anfragen gebündelt bearbeitet werden, kann dies bis zu 24 Stunden in Anspruch nehmen.

Wenn die Anzahl der Anmeldungen den administrativ und wirtschaftlich leistbaren Rahmen im Projekt metso`metso übersteigt, behält sich die KOOPERATIVE GROSSSTADT eG folgende Möglichkeiten einer Auswahl vor:

Teilnehmer*innen direkt auszuwählen:
bis zu 8 Teilnehmer*innen bei den Planer*innen Architektur
bis zu 3 Teilnehmer*innen jeweils bei den Planer*innen anderer Fachdisziplinen
die restlichen Teilnehmer*innen über Los zu bestimmen
jeweils fachspezifischer Lostopf 1 unter 35 Jahren
jeweils fachspezifischer Lostopf 2 über 35 Jahren

Damit wird ein Maximalkontingent von Stand jetzt
ca. 50 Teilnehmer*innen in der Gruppe der Planer*innen Architektur
ca. 25 Teilnehmer*innen in der Gruppe der Planer*innen und Expert*innen anderer Fachdisziplinen
ermöglicht.

Zudem wird eine Nachrückerliste mit weiteren Personen per Los gebildet, die ggf. im Laufe des Prozesses nochmals kontaktiert werden.

Die Verfahrenssprache ist Deutsch.

 

Verfahrenssumme und Vergütung

Das Honorarbudget für die 3 Ideen- und 3 Entwicklungsphasen des OP-OD Verfahrens liegt für metso’metso bei netto:

78.000 Euro

Grundlage hierfür sind die errechneten Honorarsätze der Leistungsphasen LP 1+2 zu 100% und LP 3 zu 60% von allen beteiligten Fachdisziplinen sowie die Summe der Preisgelder nach RPW – Richtlinien für Planungswettbewerbe – zu 100%.

Gut ein Drittel des Budgets wir in den Ideenphasen verteilt, netto:

30.000 EUR

Etwas weniger als zwei Drittel des Budgets werden in den Entwicklungsphasen verteilt, netto:

48.000 EUR

Ideen werden mittels Ideen-Pauschalen honoriert. Als Ideenkontingent für die Planer*innen und Expert*innen sind für metso’metso ca. 75 Ideen pro Callphase angesetzt; die Verteilung auf die drei Callfragestellungen kann variieren. Im gesamten metso’metso-Planungsverfahren werden somit ca. 225 Ideen honoriert.

Jede Idee wird gemäß diesem Schlüssel pauschal vergütet mit netto135 Euro

Uns ist bewusst, dass dies im konkreten Fall unseres Pilotprojektes oftmals nicht dem tatsächlich geleisteten Arbeitseinsatz entsprechen wird. Es soll aber trotzdem zeigen, dass uns – anders als bei offenen Architekturwettbewerben – jede fachliche Idee gleich viel wert ist. Die kollektive Autor*innenschaft aller am späteren Werk ist nicht nur als wichtige inhaltliche Absicht sondern auch als ideelle Vergütung der Teilnahme am Prozess zu verstehen.

Die Ideen, welche von Nutzer*innen und Bauherr*innenvertreter*innen eingereicht werden, sollen nicht vergütet werden. Sie sind zu dem beschriebenen Ideenkontingent noch hinzuzuaddieren.

Die Entwickler*innen werden mittels Tagessätzen honoriert. Der Tagessatz liegt bei netto280 Euro

Er gilt für alle Entwickler*innen unabhängig von ihrer spezifischen Qualifikation. Der Gegenwert entspricht einem freiberuflichen Vollzeiteinkommen (o.MWST.) von mehr als 5.600 EUR und ist damit zumindest unserer Ansicht nach angemessen und im Rahmen der Möglichkeiten des Projektes fair kalkuliert.

Derzeit ist konkret geplant*:
Jede Nutzer*in erhält pro Entwicklungsphase ca. 4 volle Tagessätze.
Jede Planer*in Architektur erhält pro Entwicklungsphase ca. 10 volle Tagessätze.
Jede Planer*in anderer Disziplinen erhält pro Entwicklungsphase ca. 5 volle Tagessätze.
Jede Expert*in erhält pro Entwicklungsphase 2-3 volle Tagessätze.

Der Verteilungsschlüssel soll einen angenommenen Arbeitsaufwand der unterschiedlichen Mitwirkenden abbilden. Es steht den jeweiligen Entwicklungsteams jedoch frei die Tagessätze  innerhalb des Teams umzuverteilen. Pro Entwicklungsphase sind aktuell insgesamt 57 Tagessätze kalkuliert.

Bei den Entwickler*innen werden für die Arbeitstermine in Präsenz Reisekosten (ausschliesslich Bahnfahrten 2. Klasse) übernommen und Übernachtungsmöglichkeiten (möglichst innerhalb der Infrastruktur der KOOPERATIVE GROSSSTADT eG und/oder befreundeter Münchner Genossenschaften) zur Verfügung gestellt.