CALL B1 – Treppe Kern Erschließung

Beschreibung in allgemeiner Sprache

Der Weg durch das Haus
Auf dem sehr kleinen Grundstück Metzgerstraße 5a ist es eine der planerischen Herausforderungen, sich ein kluges, vielleicht sogar auch schönes Treppenhaus und einen gut platzierten Aufzug zu überlegen. Sie sollen einerseits gut benutzbar sein, sollen nicht zu viel kostbare Wohnfläche rauben und doch möglicherweise auch Raum für zufällige Begegnungen bieten. Zu klären innerhalb des gemeinsamen Planungsprozesses bleibt daher also, ob das Treppenhaus einfach nur so klein und effizient wie möglich sein soll. Ob es sich überhaupt wie ein Treppenhaus anfühlen soll, oder ob es mehr ein Teil oder fast ein Raum des gemeinschaftlichen Wohnens werden kann, ob man evtl. durch ein oder mehrere Fenster zur Straße oder in den Hof schauen kann oder ob das gar nicht so wichtig ist.


Beschreibung in fachlicher Sprache

Erschließung, Brandschutz, Fluchtweg, Barrierefreiheit, Innovationspotentiale
Die limitierte bebaubare Grundfläche stellt die Frage nach der Effizienz der vertikalen Erschließung. Zudem die Frage, wie sehr die geschoss-spezifisch nutzbare Fläche durch den Treppenraum und den Aufzug determiniert werden soll bzw. umgekehrt wie offen die verbleibende Hauptnutzfläche gedacht werden kann. Zudem ist die Herausforderung an den zweiten baulichen Rettungsweg aufgrund der Nicht-Anleiterbarkeit mit einer Drehleiter weder an der Straßen- noch an der Hoffassade und der Nicht-Befahrbarkeit des Hofes mit Fahrzeugen der Feuerwehr zu beachten. Mit Steckleitern kann sowohl an der Straße als auch im Hof nur bis zum 2. OG angeleitert werden. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der Gebäudehöhe der Aufzug für den Liegendtransport von Kranken ausgelegt sein muss.

Schnittstelle / Abgrenzung zu Calls A1 und C1:
In Call B1 soll ein Treppenhaus und seine mögliche Positionierung im Grundriss untersucht werden. Fragen des Tragsystems oder auch des Raumprogramms (im Erdgeschoss oder den Obergeschossen) spielen dabei zunächst keine Rolle. Eine hohe Varianz von unterschiedlichen Erschließungssystematiken ist aber gewünscht.

Aufgabenstellung


Wir bitten die Nutzer*innen aus Ihrer Sicht zu beschreiben, was ein gutes Treppenhaus und ein guter Aufzug für Euch ganz persönlich sein könnten. Welche guten oder auch schlechten Erfahrungen habt Ihr mit Treppen und Aufzügen gemacht? Wie könnt Ihr sie persönlich nutzen? Welche Rolle oder auch welches Hindernis stellen Treppen, Steigungen und Aufzüge für Euch im Alltag dar? Welche Impulse oder Wünsche und Hinweise zur Barrierefreiheit möchtet Ihr gerne zur Treppe und zum Aufzug für die Metzgerstraße formulieren?

Wir bitten die Bauherr*innen Kriterien und Erfahrungen zum Thema Treppe und Aufzug aus Sicht der Errichtung und des Betriebs von Wohnhäusern, gekoppelt an spezifische Programme, zu benennen und ggf. darauf aufbauend Wünsche zu formulieren.

Die Planer*innen Architektur und Planer*innen Technik / Konstruktion bitten wir jeweils darum räumlich-programmatische und technisch-konstruktive Ideen, Pläne, Hinweise und Impulse aus ihrer fachlichen Sicht zu erarbeiten.

Folgende weitere und konkrete Fragen spielen hierbei eine Rolle:

– Wie könnte die effizienteste vertikale Erschließung aussehen?
– Welche Konsequenzen hat eine ganz gewöhnliche Treppe?
– Wie könnte der Weg durchs Treppenhaus evtl. mehr sein als das Überwinden von Geschossen?
– Gibt es auch Möglichkeiten das Treppenhaus (technisch/räumlich) neu zu erfinden / zu denken und trotzdem im Wesentlichen baurechtlich konform und damit realisierbar zu bleiben?
– Lassen sich die Anforderungen an den ersten Rettungsweg anders denken oder nachweisen – als auf konventionellem Wege? Gibt es hierfür evtl. Abweichungsreferenzen?
– Welche Ideen gibt es für die Sicherstellung des zweiten baulichen Rettungsweges?
– Was bedeutet die notwendige Barrierefreiheit des Hauses für Art und Anordnung von Treppe und Aufzug?
– Welche Rolle können dem Kern / dem Treppenhaus unter energetischen, bauphysikalischen und haustechnisch / strukturellen Aspekten (TGA) zukommen? Wie müsste ein Treppenhaus / Kern dabei / dafür konzipiert sein, was müssten sie leisten?
– Welche Konsequenzen / Potentiale haben innenliegende vs. an der Fassade liegende Treppen vs. Außentreppen? Gleiches gilt für den Aufzug.

Bitte Ticketsystem beachten.

Abgabeleistungen


Nutzer*innen
->Erläuterungen in Text, Video oder Audio

Bauherr*innen
->Stichworte / kurze Hinweise und Erläuterungen

Planer*innen Architektur

  1. 1. Grundrisse mit Umgriff gesamter Baukörper Erdgeschoss und 1.-5. Obergeschoss 
    -> mit Darstellung Treppe(n) und Aufzug
    -> barrierefreie Bewegungsmuster
    -> M 1:100 / Teilaspekte evtl. auch in M 1:50

    1. 2. Schnitte gesamtes Treppenhaus  M 1:100 / Teilaspekte evtl. auch in M 1:50
      -> mit Umgriffslinie Baukörper
    2. -> inkl. Vorschlag für mögliche Geschosshöhen / Raumhöhen
    3. 3. Optional:
      -> Skizzen, 3D-Modell, Modellfotos (Volumen oder Innenraum)
  2. Bitte Planzeichnungen auch als DWG-Dateien hochladen.
    Und als Bild bitte einen blattfüllenden Grundriss evtl. Schnitt hochladen.

 

Planer*innen HLSK, Bauphysik, Brandschutz
-> Hinweise / Konzeptideen: textlich und skizzenhaft / evtl. auch Zeichnungen
-> Grafiken, Diagramme, Referenzen, Zahlen etc.

Planer*innen Tragwerk
-> Hinweise / Konzeptideen: textlich und skizzenhaft / evtl. auch Zeichnungen
-> Grafiken, Diagramme, Referenzen, Zahlen etc.

Grundlegende Anmerkung


Für alle Calls gilt:

Die Planer*innen / Expert*innen für Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Bauphysik, Brandschutz, Elektro und Barrierefreiheit sind immer und explizit dazu aufgefordert, ihre Impulse und Ideen bei allen Calls ganz konkret einzubringen.

Selbst wenn die jeweiligen Fragestellungen, wenn man sie als Teil eines konventionellen Planungsprozesses lesen würde, vielleicht in ihrer Ausgangsbeschreibung eher spezifisch für die Planer*innen der Architektur und der Landschaft oder auch des Tragwerks formuliert erscheinen mögen, sind sie  genau so nicht gemeint.

Bei OP-OD und damit bei metso`metso ist es essenziell, dass von Anfang an möglichst viele Ideen und spezifische Hinweise aus möglichst vielen verschiedenen fachlichen oder auch persönlichen Blickwinkeln zu den grundlegenden Teilen und Aspekten eines Gebäudes entwickelt und beigetragen werden.